Audioguide Luca Tardito

Sandelin Services / abw-studios Berlin
Voce: Hubert Burczek
Regia: Robert Stefan
Testi: Jutta Wunderlich

1. Wir begrüßen Sie in der Galerie im Bürgerzentrum der Stadt Münchberg!
Die Galerie hat eine lange Tradition: seit 30 Jahren präsentiert der Galerist Udo Rödel als Leiter des Arbeitskreises Kunst der Stadtjugend hier bis zu 10 Ausstellungen jährlich. Ausstellungen von regionalen Künstlern ebenso wie von international anerkannten, von Nachwuchstalenten und Kunstpreisträgern, von Studierenden und von Schülern der Jungen Kunstschule im Landkreis Hof. Mit der ersten Ausstellung der Saison 2012/2013 stellen wir Ihnen einen italienischen Künstler vor, dessen Arbeiten das erste Mal in Deutschland zu sehen sind. Idee und Gelegenheit dazu hat sich durch die Zusammenarbeit mit der international aktiven Künstlerinitiative focus-europa und dem ligurischen Kunstverein Kunst&Arte ergeben. Wir bedanken uns bei allen, die diese Ausstellung ermöglicht haben und freuen uns über Ihren Besuch!

  1. Luca Tarditowurde 1968 in Genua geboren. Er besuchte dort zunächst die Kunstschule und anschließend die Kunstakademie. Seitdem intensiviert er seine Studien im Bereich der Malerei, Fotografie und Gravierkunst, die er in seinen Arbeiten zu einer gemeinsamen Sprache und individuellem Ausdruck führt. Seine Malerei hat ihren Ursprung in der Suche nach dem Gleichklang in der Vermischung verschiedener Elemente. Luca Tardito lebt und arbeitet in Genua, wo er seit Jahren Kunst, Malerei und Zeichnung lehrt. Für die Ausstellung „il sottile piacere di un incontro – die zarte Freude einer Begegnung“ hat er 33 Arbeiten ausgewählt, vorwiegend grafische Arbeiten.
  2. Karin LarsenPortraits kommen in den Arbeiten von Luca Tardito immer wieder vor. Portraits, Selbstportraits, Portraits nach Fotos, erfundene Portraits.
    Ein besonders markantes Gesicht findet sich auf mehreren Bildern, das von Karin Larsen, der Ehefrau des schwedischen Malers Carl Larsen. Ein Foto von ihr entdeckte er in einem Katalog zu einer Carl Larsen-Ausstellung in Genua und verliebte sich sofort in das schöne, ebenmäßige Gesicht. Auf der Grundlage von Fotokopien entstanden 2004 mehrere serielle Arbeiten, in denen das Porträt immer wieder ganz, in Ausschnitten oder nur noch in Ansätzen auftaucht.
  3. Wer hat Angst vor Rot?So lautete das von einer namhaften Kunstgalerie vorgegebene Thema für eine Gemeinschaftsausstellung in Genua. Das gleichnamige Bild ist der Beitrag von Luca Tardito, mit dem er überzeugen konnte und sich erstmals, kurz nach seinem Abschluss an der Kunstakademie, erfolgreich der Öffentlichkeit präsentierte und sich mit anderen Künstlern gemessen hat. Seine bisher wichtigste Ausstellung hatte Luca Tardito im Palazzo Ducale in Genua, woraufhin er für seine Arbeiten den Preis der Provinz Genua erhielt.
  4. ArbeitsweiseDer Prozess vom Beginn der Arbeit bis zur Fertigstellung des Bildes ist sehr unterschiedlich und  beschäftigt ihn unterschiedlich lange. Von einem Arbeitstag bis zu mehreren Wochen. Oft ergibt sich schon aus der Vorbereitung des Maluntergrundes, meistens mit einem Öl-Bitumen-Gemisch, beinahe zwingend die Weiterführung. Grundsätzlich legt sich Luca Tardito vorher weder Inhalt noch Konzept zurecht, sondern folgt beim Malen ausschließlich seiner Intuition, schöpft aus der Vielfalt der zuvro gesammelten visuellen Daten und lässt sich von der Lust am Gestalten leiten. Fast immer findet dabei die Darstellung von Menschen Eingang in das fertige Bild, bei seinen früheren Arbeiten ebenso wie bei den neuesten Arbeiten, die die aktuelle Ausstellung dominieren. Tardito: “Die Arbeit der Hervorhebung, die auf den Ausdruck des
    Individuums – ob anwesend oder abwesend – abzielt, dreht sich
    jetzt – als berechtigte Konsequenz – um das Konzept der Vielzahl. Bzw. um
    die wahllose Vereinigung des Einzelnen, der gezwungen ist, sich der Masse
    anzupassen. Eine Menge, der wir nicht entfliehen können, in der wir uns
    wiederfinden – oder alle und niemanden finden.”